Das
Wolf-Ferrari Ensemble wurde 1998 aus Anlass des 50. Todestages des
spätromantischen Komponisten Ermanno Wolf-Ferrari (1872-1948) von
Wolfram Thorau ins Leben gerufen. Im Rahmen eines mehrteiligen
Kammermusikzyklus wurde ein Großteil der kammermusikalischen Arbeiten
des vor allen Dingen als Opernkomponist zu Beginn des 20. Jahrhunderts
berühmt gewordenen deutsch-italienischen Namenspatrons aufgeführt. Die
Kombination der heutzutage nahezu in Vergessenheit geratenen Werke mit
Standardwerken der romantischen Literatur, bildete nur den Anfang einer
Tradition von thematischen Programmen, die den Zuhörer mit
ungewöhnlichen Zusammenstellungen von Werken jedes Mal aufs Neue
überraschen Das junge Ensemble ist in den unterschiedlichsten
Besetzungen zu erleben, meist als Streichquartett mit einem Pianisten,
aber auch in größeren Formationen bis hin zum Kammerorchester.
Als Teil des Ensembles entstand 2001 das Wolf-Ferrari Trio, welches
sich einer vergessenen Tradition widmet. Ganz im Sinne der romantischen
Instrumentalvirtuosen präsentiert es eigene Transkriptionen und
Bearbeitungen von Werken des Orchester-, Klavier- oder Liedrepertoires
und bietet diese in einem ungezwungenen Rahmen dar. Mittlerweile haben
sich diese Bearbeitungen zu einem charakteristischen und festen
Bestandteil der Ensemblearbeit entwickelt und sind in fast allen
Konzerten zu hören.
Ob als Trio, Quartett oder Kammerorchester, im Mittelpunkt der Arbeit
des Ensembles stehen immer die Musikvermittlung und der unmittelbare
Kontakt zum Publikum. So werden alle Konzerte entweder moderiert, oder
es werden musikalische Einführungen angeboten, in denen an Hand von
unmittelbar musizierten und erläuterten Beispielen ein Einblick in die
Vielfalt und Einzigartigkeit der Werke vermittelt wird. Den Musikern
ist es dabei ein besonderes Anliegen, die - von vielen als schwierig,
zu intellektuell und abgehoben angesehene - Gattung der Kammermusik,
dem Publikum näher zu bringen. Seit 2005 werden alle Konzerte
auch als Kinderkonzerte angeboten, um jungen Zuhörern früh Konzert- und
Hörerlebnisse zu ermöglichen.
Die Vielfalt des Repertoires des Ensembles reicht von Werken wie „Die
sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz" von Joseph Haydn, über
die Standardliteratur der Kammermusik der Klassik und Romantik bis hin
zum unterhaltenden Filmmusikprogramm „Cinema Classique". Besonders die
"vergessene" Musik des 20. Jahrhunderts bildet jedoch einen festen
Bestandteil in der Programmauswahl des Ensembles.
2008 entstand die Doppel-CD "Aus alten Märchen winkt es...", ein
musikalisches Hörbuch mit dem Sprecher David Schröder und märchenhafter
Musik von Mendelssohn, Schumann, Rachmaninov, Medtner und Bortkiewicz.
2010 entstand aus einer Langen Schumann-Nacht die CD „Dämmrung
will die Flügel spreiten“ mit Nachtmusiken von Robert Schumann und 2012
aus der Langen Nacht der Romantik die CD „Nacht und Träume“, beide mit
der Sopranistin Stephanie Petitlaurent.
2013 hat das Ensemble mit den "MoonMelodies" eine eigene, seitdem
monatlich stattfindende Konzertreihe geschaffen, die in einem
einstündigen Format Musiken verschiedenster Genres von der Renaissance
bis Moderne, von ernster Musik bis zur Popularmusik vereint und in
besonderer Atmosphäre zum Hören aber auch zur Einkehr einlädt.